landwirtschaftliche Nutzfläche: etwa 56 Hektar
Pflanzenbau:
Getreide, Grünland, Weiden, Futterrüben, Hackfrüchte, Streuobst
Tierhaltung:
Milchkühe mit Nachzucht, Schweine, Esel, Pferde, Bienen
Besonderheiten:
Direktvermarktung im Dorfladen, Arbeit mit betreuten Menschen
Themen:
Nutztiere, Kulturpflanzen, Ökologie, Lebensmittelverarbeitung
Von der Milch bis zum fertigen Produkt
Manchmal macht es den Unterschied, keine Unterschiede zu machen!
Das Tennental ist eine Einrichtung in der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten und leben. Es gibt insgesamt 13 Werkstätten in denen nachhaltige Produkte hergestellt oder veredelt werden. Begonnen hat alles einst mit der Landwirtschaft im Jahr 1991. Damals wurde am heutigen Standort ein Bauernhof gekauft und mit den Jahren vergrößert. So kamen immer mehr Werkstätten und Bewohner dazu. Heute arbeiten rund 150 Menschen mit Assistenzbedarf und nochmal so viele Mitarbeiter in der Dorfgemeinschaft Tennental.
Im Landbau selbst - bestehend aus Gärtnerei, Landwirtschaft und Käserei - arbeiten insgesamt rund 30 Menschen mit und 17 Menschen ohne Behinderung zusammen. Die tägliche Arbeit mit den Menschen wird inklusiv gestaltet, bedeutet dass die Arbeitsabläufe so geregelt sind, dass jeder Mensch einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen kann.
Die Lebensmittel werden nach biologisch-dynamischen Richtlinien produziert.
In der Gärtnerei werden auf 3.000m² Gewächshausfläche Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika, Gurken, Auberginen und Kräutern, im Freiland auf 6 Hektar Fläche u.a. Salate, Fenchel, Mangold, Möhren, Kürbisse, Rote Beete und Kohl angebaut. Ein Teil geht an die Einmachküche wo es z.B. zu leckeren Pestos weiter verarbeitet wird, der Rest wird frisch an Läden und Märkte in der Umgebung geliefert. Des Weiteren wird Saatgut für die Bingenheimer Saatgut AG produziert. Dazu zählen Zucchini, Rote Beete, Kürbis, Weißkohl und Kohlrabi.
Der Hof ist die Heimat von 25 Milchkühen, Pferden, Hühnern, Bienen und 20 Schweinen. Die Schweine leben in zwei Gruppen a 10 Tieren. Geschlafen wird in einer mit Stroh eingestreuten Liegebucht und genug Platz zum Toben gibt es im Auslauf auch. Zu Fressen gibt es das eigens angebaute Futter bestehend aus Getreide, aussortierten Kartoffeln, Ausschussgemüse und Molke, die aus der Käserei kommt.
Die Kühe leben in einem Liegeboxenlaufstall mit angrenzendem Laufhof. Im Sommer dürfen sie ganztags auf die Weide. Zu Fressen gibt es im Sommer frischen Klee, im Winter das selbst erzeugte Heu. Selbstverständlich haben bei uns alle Kühe Hörner, was wichtiger Bestandteil der Demeter Landwirtschaft ist. Die Kälber bleiben nach der Geburt vier Monate bei den Ammenkühen und können hier so viel Milch trinken wie sie möchten und zusammen mit anderen Kälbern und ihren „Müttern“ aufwachsen. Nach dem Absetzen kommen sie in eine Gruppe mit gleichaltrigen Kälbern. Den gesamten Sommer über dürfen alle Jungtiere auf der Weide leben, bis sie im Alter von ungefähr 18 Monaten geschlachtet werden. Die Kühe werden zweimal täglich gemolken und die gesamte Milch wird dann in der eigenen Käserei weiter verarbeitet. Pro Jahr sind das rund 125.000 Liter. Daraus werden Produkte wie Joghurt, Quark, Frischkäse, Camembert und Schnittkäse hergestellt. Diese und viele weitere Produkte aus der Landwirtschaft, aber auch aus den anderen Werkstätten werden im Hofladen und auf Märkten in der Region verkauft.
Zum Hof, der sich der Kreislaufwirtschaft verschrieben hat, gehören auch 75 Hektar Fläche. Die Hälfte davon sind Wiesen, auf denen das Futter für die Tiere erzeugt wird, die andere Hälfte ist Ackerland, auf welchem zum Teil ebenfalls Futter für die Tiere (Klee, Leguminosen, Hafer und Gerste) zum anderen Getreide wie Weizen, Roggen und Dinkel angebaut wird.
Dies sind nur einige Punkte warum jedes Kind mindestens einmal im Tennental gewesen sein sollte, also auf was wartet ihr noch?